Der Gemeinderat möge beschließen:Die Verwaltung wird beauftragt, ein Maßnahmenkonzept zur zukunftssicheren Trinkwasserversorgung der Stadt Heilbronn vorzulegen. Darin enthalten sein sollen auch die bereits schon vom Aufsichtsrat der Stadtwerke Heilbronn GmbH beschlossenen sowie geplanten Maßnahmen in der Wasserversorgung.Das Konzept soll folgende Bausteine enthalten: 1. Versorgungssicherheit und Diversifizierung der Wasserquellen Wie sieht die Versorgung mit Wasser im mittleren sowie im Spitzenbedarf heute und im Jahr 2050 aus? Prüfung zusätzlicher Fördermöglichkeiten regionaler Grundwasservorkommen und Notbrunnen. Ausbau von Speicher- und Reservekapazitäten.o Überprüfung der langfristigen Abhängigkeit von der Bodenseewasserversorgung 2. Infrastruktur & Effizienzo Sanierungsplan für Leitungsnetze sowie dem Einsatz von intelligenter Messtechnik zur Verringerung von Wasserverlusten. Investitionen in energieeffiziente Pump- und Aufbereitungstechnologien.o Einführung eines digitalen Monitorings für Verbrauch und Grundwasserspiegel. 3. Wasserschutz & Nachhaltigkeito Ausweitung von Wasserschutzgebieten im Stadtgebiet und Umland.o Kooperation mit Landwirtschaft und Industrie zur Reduktion von Schadstoffeinträgen (Nitrat, Pestizide, Mikroplastik). Förderung von wassersparenden Technologien und Brauchwassernutzung. 4. Technologische Innovationeno Pilotprojekte zur Nutzung von Grauwasser in öffentlichen Gebäuden. Prüfung von Verfahren zur Wiederaufbereitung von Abwasser zu Brauch- oder Trinkwasser.o Förderung von Forschungskooperationen mit der Hochschule Heilbronn und regionalen Unternehmen. 5. Öffentlichkeitsarbeit & Anreizsystemeo Kampagne „Wasser ist wertvoll – Heilbronn spart Wasser“ mit Tipps für Haushalte und Betriebe. Förderprogramme für Regenwassernutzung, Zisternen und wassersparende Geräte. Prüfung einer verbrauchsabhängigen Preisstaffelung (stärkere Belastung hoher Verbräuche). 6. Krisenvorsorge Einen zwischen der Stadt und dem zuständigen Wasserversorger abgestimmten Notfallplan bei einer längeren Beeinträchtigung vonDürresommer. Ausbau interkommunaler Kooperation mit Nachbargemeinden für gegenseitige Versorgung im Krisenfall. Begründung: Die sichere Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser gehört zu den zentralen Aufgaben der Daseinsvorsorge. Heilbronn steht vor wachsenden Herausforderungen: Klimawandel führt zu längeren Trockenperioden und sinkenden Grundwasserspiegeln. Wirtschaftliches Wachstum und Bevölkerungszuwachs erhöhen den Wasserbedarf. Zu starke Abhängigkeit von der Fernwasserversorgung birgt Risiken in Krisensituationen. Qualitätssicherung erfordert moderne Aufbereitungstechnologien und konsequenten Schutz der Ressourcen.Ein zukunftssicheres Wasserkonzept stärkt Heilbronns Resilienz, schützt die Umwelt und sichert die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Finanzielle Auswirkungen: Kurzfristig: Kosten für Studien, Planungen und Öffentlichkeitsarbeit. Mittelfristig: Investitionen in Infrastruktur, Technik und Schutzmaßnahmen. Langfristig: Einsparungen durch geringere Wasserverluste, optimierte Nutzung der Ressourcen und höhere Versorgungssicherheit. Wir beantragen einen umfassenden Bericht und Behandlung im Gemeinderat. Mit freundlichen Grüßen |
Herbert Burkhardt, Michael Kuhn, Eugen Gall und Musab Sarpkaya |